Über Scheinfeld liegt idyllisch, in dichte Laubwälder eingebettet, das Schloss Schwarzenberg.
Bereits im Jahre 1150 wird erstmals ein Berchtold de Swarcenburc in einer Urkunde genannt. Die mittelalterliche Burg und Feste wird 1258, bei der Teilung der Grafschaft Castell, erwähnt. Die Linie der ursprünglichen Burgherren war ausgestorben und der Besitz gelangt über die Grafen von Castell, die Hohenlohe und Vestenberg an Erkinger von Seinsheim.
TIPP
Von Ostern bis Oktober werden regelmäßig Führungen in Schloss Schwarzenberg angeboten. Jeden Sonn- und Feiertag ist ein Rundgang im Hochschloss möglich. Treffpunkt hierfür ist um 14 Uhr am Eingangstor zum Schlosshof. Die Führungen dauern ca. 1 Stunde und kosten pro Person 3,- €. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Außenbereich und die Außenhöfe der Schlossanlage können jederzeit besichtigt werden. Gruppenführungen sind auf Wunsch und nach Voranmeldung auch zu anderen Zeiten möglich. Sollten Führungen kurzfristig ausfallen, wird dies im Bereich Freizeit + Tourismus bekannt gegeben.
Freiherr Erkinger erwirbt in den Jahren 1405 bis 1421 die gesamte Anlage und wird damit zum Stammvater des Fürstenhauses Schwarzenberg. Die Belehnung mit Schwarzenberg erfährt er direkt von Kaiser Sigismund im Jahr 1429. Bis zum Jahr 1806 besteht das Fürstentum als eigenständiger kleiner Staat im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
Die Befestigungsanlagen der Burg werden 1518 von Johann dem Starken, Verfasser der Bambergschen Halsgerichtsordnung, auf den neuesten wehrtechnischen Stand gebracht. Schwarzenberg kann als einzige Burg im südlichen Steigerwald den Angriff der Bauern im Jahr 1525 abwehren.
Im Jahr 1607 fallen jedoch große Teile des Hochschlosses einem Brand zum Opfer. Nach Plänen des berühmten Augsburger Renaissance-Baumeisters Elias Holl werden sie von den Nürnberger Baumeistern Jakob Wolff (Vater und Sohn) wieder aufgebaut. Die im Hochschlosskomplex liegende Kapelle muss wegen der Umbaumaßnahmen weichen. Ein Neubau für die Kapelle wird notwendig, der an die Stelle der Zehntscheune tritt. 1616 wird die neu gebaute Schlosskirche im Renaissance-Stil eingeweiht.
Im Jahr 1670 wird das Haus Schwarzenberg in den erblichen Reichsfürstenstand erhoben. Als Wahrzeichen der Standeserhöhung wird anstelle des mittelalterlichen Bergfriedes der 46 Meter hohe Schwarze Turm erbaut. Ab dem 17. Jahrhundert verlagert sich der Wirkungs-kreis der Fürsten nach Österreich und Böhmen. Die Schwarzenberger nehmen am Hof der Habsburger Kaiser wichtigste Funktionen wahr.
Die Säle im Südflügel wurden im Rahmen der Generalsanierung des Hauptschlosses im Originalzustand aus der Zeit des Wiederaufbaus im 17. Jahrhundert wieder hergestellt. Heute werden große Teile des Schlosses von einer Real- und Fachoberschule genutzt. Führungen sind während der Unterrichtszeit nicht möglich. Die Schlosskirche wurde wegen baulicher Mängel vorübergehend geschlossen.