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Vom Marktplatz bis zum Autohaus Lindacher erstreckt sich in gerader Linie die Würzburger Straße.

Ursprünglich hieß sie Untere Straße und wurde erst nach 1930 Würzburger Straße genannt. Sie war das Eingangstor von Westen her und dort an der Scheinebrücke stand auch der Büttel-Turm und beschloss mit dem Ring der Stadtmauer die Altstadt. Hier hatte der Gerichts- und Stadtdiener (Büttel) seine Wohnung. Erbaut wurde dieser Torturm im Jahrhundert. Trotz kostspieliger Reparaturen und Renovierungen 1652 und 1660 wurde 1865 der Abbruch beschlossen. Er war dem steigenden Verkehrsaufkommen im Wege.

Die Würzburger Straße führte über Markt Bibart, in etwa dem Verlauf der heutigen B8 folgend bis zur Reichsstraße Prag – Nürnberg und Würzburg – Frankfurt. Auf dieser Hauptstraße zogen in Kriegszeiten große Heere wie auch im Bauernkrieg, im 30jährigen Krieg, in den napoleonischen Durchzügen und in den Weltkriegen. Einquartierungen, die Plünderungen gleich kamen, die den Handwerkern oft das letzte an Nahrung und Ausrüstung wegnahmen, stürzten die Einwohner in Angst und Not. Viele kleine Dörfer und Gehöfte wurden damals zerstört und nie wieder aufgebaut.

Die Würzburger Straße ist die „Bahnhofstraße“ nach Markt Bibart. Scheinfeld bemühte sich sehr um den Eisenbahnanschluss, aber die leichtere Erschließung des Schienenweges ins Maintal verhinderte dies und so erfolgte der Bau weit kostengünstiger über Markt Bibart. Die Trassenführung über die Steigerwaldhügel wäre ungleich aufwendiger gewesen. Bürgermeister Röhrig erreichte dann 1907 mit einer Motorpost-Linie die Verbindung an das überregionale Verkehrsnetz.

Besuchen Sie mal die Scheinebrücke in der Würzburger Straße. Sie können dort den Wasserstand der Scheine und die Hochwasser-Rückhaltemauern (2011) besichtigen, denn Niedrig- und besonders Hochwasser hatte früher dort für massive Schäden gesorgt.

 

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