Wenn man in Scheinfeld die Bergstraße hinauffährt und in Höhe des Evang. Gemeindezentrums nach links abbiegt, erreicht man die Christoph-Müller-Straße, die als Stichstraße von der von-Hausen-Straße abzweigt.

 

Erst nach langen Suchen ist es uns gelungen, mit dem Namen Christoph Müller etwas anzufangen. Wer war Christoph Müller und wie kam er zu der Ehre, dass eine Straßen nach ihm benannt wurde? Rudolf Ilg durchforstete alte Unterlagen und wurde schließlich fündig: Christoph Müller war Besitzer des Gasthofes „Zum Schwan“ am Marktplatz. Mit dem Gasthof war auch der Betrieb der Posthalterei in Scheinfeld verbunden. Er wurde 1926 in den Magistrat der Stadt Scheinfeld gewählt. 1930 bis 1933 war er unter Josef Wiesner 2. Bürgermeister und beendete mit ihm 1933 sein politisches Engagement.

 

Die Tochter von Christoph Müller vermachte Ihr gesamtes Vermögen 1940 der Stadt Scheinfeld als „Christoph Müller`sche Wohltätigkeits-Stiftung in Höhe von 25.395,05 Reichsmark. Die Verwaltung der Stiftung erfolgt durch den Bürgermeister.

 

Zweck der Stiftung:
1. Unterstützung Kranker und Leidender
2. Unterstützung sonstiger Bedürftiger

 

Stadtratsbeschluss vom 28. 2. 1961: Der Stiftung ist infolge Vermögensverlust durch die Währungsumstellung aufgehoben. Die Wirren der damaligen Zeit haben nicht nur die Veth`sche sondern auch die Müller`sche Wohltätigkeitsstiftung vollständig aufgefressen.

 

Christoph Müller wurde in Anerkennung seiner Verdienste und der seiner Familie um die Stadt Scheinfeld mit der Benennung einer Straße geehrt.