Direkt zwischen dem Schuhhaus Zechmeister und dem Gasthaus Krone-Lax in der Hauptstraße, biegt man in die Bogenstraße ein, die dann am Ende in die Kirchstraße mündet.

 

Die Straße, seit alters her „Judengasse“ genannt, hat ein paar Besonderheiten, die sonst nicht häufig anzutreffen sind. Es geht schon los mit einem Haus, das keinerlei Grund neben dem reinen Gebäude hat, so dass, tritt man aus dem Haus, man bereits ringsum auf öffentlichen Straßen steht und die Mülltonne somit „indoor“ aufgestellt werden muss. 

 

In einem Zinsregister wurde schon 1525 ein Bewohner jüdischen Glaubens erwähnt. Etwa 20 jüdische Familien wohnten im ganzen Stadtgebiet mit allen Bürgerrechten, nur die ärmeren siedelten entlang der Stadtmauer in der Bogenstraße.

 

Geht man nach links, erreicht man auf einem Fußweg das Stadtsee-Gelände und passiert dabei die Gedenktafel, die zum dauernden Andenken an die jüdischen Mitbürger angebracht ist. Die Gasse trug daher den Namen „Judengasse“, weil hier viele Mitbürger hebräischen Glaubens angesiedelt waren – die durchaus geduldet und hoch geachtet waren, das geht aus vielen Dokumenten hervor.

 

Blick auf die Straße

 

Auf der linken Seite, etwas nach hinten versetzt, war dann auch damals eine Synagoge gestanden, mit Mikwe, einem rituellen Baderaum. In der Pogromnacht wurde diese auch in Scheinfeld von NS-Verblendeten angesteckt – allerdings dann auch gleich wieder gelöscht, weil man Angst hatte, dass die Nachbarhäuser Flammen fangen könnten.

 

Die Gärten, zwischen Wachweg und Häuserzeile gelegen, liegen im ehemaligen Stadtgraben, mit günstiger Wasserversorgung durch den Stadtsee. Die Bogenstraße endet an der Einmündung zur Kirchstraße, zwischen dem Gasthaus „Löwen“ und dem ehemaligen Lebensmittel- und Farben-Geschäft Steigerwald, wovon noch immer die Schaufenster zeugen mit einem nostalgischen Blick auf historische Gerätschaften und die frühere längst vergangene Laden-Vielfalt in unserem Städtchen.