Die Straße „Am Alten Berg“, eine der schönsten Hanglagen in Scheinfeld, verläuft von der Schwarzenberger Straße in Richtung Klosterdorf.
Der „Alte Berg“, der einen herrlichen Blick nach Süd-Westen bietet, gehörte mit zu den besten Weinlagen in Scheinfeld, denn bei uns wurde über Jahrhunderte lang Wein angebaut. Es ist überliefert, dass der Weinbau hier mit der fränkischen Landnahme in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts eingeführt wurde. Die ersten Zeugnisse aus Scheinfeld stammen aus dem Jahr 815. Da schenkte nämlich Graf Megingaud im Zuge seiner Klosterstiftung Megingaudeshausen „einen Weinberg bei Scheinfeld“, vermutlich in der Pfaffenleite. Also war Scheinfeld über 1000 Jahre lang (!) Weinbaugemeinde mit großen Lagen am Mördersberg, am Neuen Berg (Weinbergstraße) am Alten Berg, an der Pfaffenleite (am Südwesthang des Schafberges) und oberhalb der Hohlweiler Mühle.
1816 erlebte Scheinfeld ein außergewöhnlich kaltes und nasses Jahr mit Missernten und darauf folgender Hungersnot. Das war der Auftakt, im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts, dass der Weinbau in Scheinfeld, der doch eine Quelle des Wohlstandes war, beendet wurde. Die Ausbreitung der aus Amerika eingeschleppten Reblaus 1863 bedeutete das endgültige Aus für den Weinbau in Scheinfeld, von dem auch überliefert ist, dass im 16. Jahrhundert der Erzbischof von Würzburg sich jedes Jahr ein Faß Scheinfelder Wein liefern ließ. Vielleicht war dieser doch ein besonders guter Tropfen – wer weiß?