Der Pfaffenleitenweg verbindet die Von-und-zu-Franckensteinstraße mit der Steigerwaldstraße.
Der Pfaffe ist ein alter Begriff für Pfarrer, die Leite ist ein Hang bzw. eine Böschung. Der Name Pfaffenleitenweg bedeutet der Weg am Hang des Pfarrers. Anzunehmen ist, dass die Pfarrei Scheinfeld in der ersten Zeit des Christentums zur uralten Pfarrei Markt Bibart gehörte. Die Geistlichkeit bestand aus dem Stadtpfarrer und 3 Benefiziaten (Hilfspriester) die im alten Pfarrhaus (ehem. Metzgerei Hümmer) und in der Nähe der Kirche wohnten.
Für die vielen kirchlichen Aufgaben - auch in den umliegenden Gemeinden – bekamen sie Geld- und Sachspenden, einen Teil des Großen- und Kleinen Zehnt und Pachtzinsen aus den vielen kirchlichen Grundstücken. Trotzdem benötigte der Priester eine kleine Landwirtschaft, die er zum Auskommen brauchte. Durch den Landesherrn, Freiherr Johann der Starke von Schwarzenberg, wurde in Scheinfeld 1524 der Protestantismus eingeführt und die katholischen Pfarrer und Benefiziaten vertrieben. Ihre Einkünfte und jene der Pfarrei wurden von der Stadt Scheinfeld eingezogen.
Der in den folgenden Jahren ausgebrochene Bauernkrieg hat alle kirchliche Ordnung zerstört, so dass erst 1550 ein protestantischer Priester sein Amt aufnehmen konnte. Die Bezahlung der evangelischen Pfarrersfamilie, des Kaplans bzw. des Vikars und der, oblag der politischen Gemeinde und war sehr dürftig. Mit dem Erlöschen der fränkischen Linie des Hauses Schwarzenberg folgte die kath. bayerische Linie, die für die Gegenreformation 100 Jahre benötigte.
Am 20. März 1627 wurden die protestantischen Geistlichen mit dem Lehrer aus Scheinfeld abgeführt. Im April gleichen Jahres wurde die erste kath. Predigt gehalten. Aus der Rückführung des ehem. Kirchenvermögens wurde jetzt wieder die Geistlichkeit besoldet.